Xtreme WGing
Geht Ihnen dass vielleicht manchmal genauso? Sie gehen abends aus, lernen aber
einfach Niemand interessantes Neues kennen? Die Gespräche kratzen nur knapp
unter der Oberfläche, oder Sie trauen sich erst gar nicht? Für Leute
die eher schüchtern sind, und auch sonst Schwierigkeiten haben neue
Menschen kennen zu lernen, haben Trendsetter nun eine neue Methode entwickelt,
um dem Ganzen etwas abzuhelfen. Sie nennen sie Xtreme WGing. Darunter ist
nichts anderes als ein arg ausgeprägtes Zimmersuchen zu verstehen, auch
wenn man eher gar Keines braucht. Überhaupt kein Problem in einer Stadt mit
vielen pragmatischen Studenten. Denn was in unserer Gesellschaft mittlerweile
sehr schwierig geworden ist, und was, wenn man eher schüchtern ist, sich
sogar als nahezu unmöglich herausstellt, wird bei Xtreme WGing garantiert.
Die Leute hören einem hierbei nämlich ernsthaft zu. Anstatt nur darauf
zu warten von sich selbst erzählen zu können. Sie überlegen
schließlich einen eventuell bei sich wohnen zu lassen. Und deshalb
überlegen sie ganz genau, wen sie mit in ihre kleine Welt aufnehmen wollen.
Xtreme WGing ist in unserer heutigen Zeit eigentlich als nichts anderes als ein
großes Casting zu verstehen. Etwa "Deutschland sucht den Supermitbewohner"
oder "Stair Search". Man kann dabei wahnsinnig kreativ sein. Erzählen, wie
man gerne sein möchte, wo man schon immer gerne mal gewesen wäre und
was man alles so können wollen würde. Mal so richtig auf die Kacke
hauen eben. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Am Ende jedoch
sollte man nur noch mal ordentlich anecken! Sonst kriegt man das Zimmer
womöglich noch. Und nur nicht vergessen, was man den einzelnen Leuten alles
erzählt hat, falls man diese mal zufällig irgendwo wieder treffen
sollte! Aber Vorsicht, Xtreme WGing bietet auch Suchtgefahr! Ausgebuffte Profis
verbinden diesen Trend immer mehr mit Elementen der Tiefenpsychologie. So
versuchen sie in den Sondierungsgesprächen Strömungen innerhalb einer
WG auszumachen. Sei es dabei die Alphatiere herauszufinden, oder die
Interaktionen der WG-Mitglieder untereinander zu analysieren. Diese
Tätigkeit gilt als geistig extrem stimulierend und verleiht einem eine Art
Übermachtsgefühl. Der Absturz danach ist von daher umso bitterer.
Erste Selbsthilfegruppen für Xtreme WGer wurden bereits gegründet. Ein
Therapiezentrum befindet sich derzeit im Bau. Auch die Fernsehsender reagieren
auf diese neue Entwicklung der Unterhaltung mit großer Sorge.
Millionenverluste werden prognostiziert. Der Bundestag will sich in einer
Debatte mit diesem aktuellen Thema des Xtreme WGing beschäftigen.
Drastische Geldbusen gegen so genannte Schein-WGer sollen in Zukunft
abschreckend wirken. Deshalb sollte man das Ganze lieber nicht übertreiben.
Zehn WGs pro Monat müssten ausreichen. Sonst darf man sich auch bald schon
wieder eine neue Stadt suchen.
Mac
Zurück zur
Übersicht...
Kontakt:
kolumne-AT-hpfsc.de (wichtig: -AT- ersetzen durch @)
letzte Änderung: 20.05.2004
Falls nicht vorhanden, dann
hiermit Navigationsleiste laden