Ich bin umgezogen. Die neue Wohnung bietet viele Möglichkeiten meinen
Handwerkertrieb auszuleben - sie ist unsaniert. Eines der zentralen Probleme war
die Spüle, ich hatte keine. Nun kann man natürlich eine kaufen, aber
alle kaufbaren Spülen haben alle ein Problem - sie sind zu niedrig.
Prinzipiell habe ich kein Problem mit Abwaschen, eine Spülmaschine halte ich nicht unbedingt für notwendig. Trotzdem habe ich mich eigentlich immer recht gerne davor gedrückt, da bisher alle Spülen zu niedrig waren und mir dadurch der Rücken schmerzte. Deshalb fiel der Entschluss selber eine Spüle zu errichten. Durch einen glücklichen Umstand bekam ich das metallene Waschbecken geschenkt. Ein paar Bretter für die Seitenwände waren auch schnell besorgt, fehlten also nur noch Wasserhahn und Verbindungsschläuche um selbigen anzuschließen. Ich fuhr also in den Baumarkt. Ich vermute hinter Baumärkten steckt irgendein Geheimbund. Da ich selber nicht Mitglied in diesem Bund bin, wird mir auf ewig die Erkenntnis verwährt bleiben, nach welchem Prinzip die Waren auf der Baumarktfläche verteilt werden. Bei jedem Baumarktbesuch muss ich nach ewiger Suche dann doch einen Mitarbeiter fragen, wo denn nun der von mir benötigte Artikel zu finden ist. Auch hab ich immer das Gefühl im Baumarkt nicht ernst genommen zu werden. Als ob man nur im Blaumann handwerkliche Arbeiten ausführen kann! Überhaupt ist das so eine Sache mit uns Bürositzern, wenn wir dann doch mal den Bereich der "hart arbeitenden Menschen" betreten. Ein Schreinerlehrling fragte mich mal halb erbost ob ich überhaupt wüsste, was Arbeiten mit Händen bedeutet?! Als er dann meine Schwielen an den Händen sah, war er etwas verdutzt und verstummt. Ich hab ihm nicht gesagt, dass die vom Fahrradfahren stammen. Doch zurück zur Spüle. Ausgestattet mit einem Wasserhahn- und Trapsset ging es zurück zu meiner Spüle. Da sich unter der Spüle ein Boiler befindet, wird der Wasserhahn nicht an die Wand angebracht, sondern auf die Spüle aufgesetzt. Hier stellte sich das Problem, dass kein entsprechendes Loch in der Spüle war. Doch kein Problem, dann muss man halt ein entsprechendes Loch in die Spüle bohren, was mir auch unter Verlust von zwei verglühten Bohrern gelang. Beim Anschließen des Wasserhahns an den Boiler und die Wasserleitung stellte sich heraus, dass die verschiedenen Schläuche nicht aufeinander passen. Auch der flexible Schlauch zum Abfluss schien zu kurz. Es ging also zurück in den Baumarkt, ein entsprechendes Adapterstück zu kaufen und auch einen längeren Abflussschlauch. Der Anschluss des Wasserhahn an die Wasserleitung klappte dann auch soweit, allerdings war die eine Dichtung doch etwas sehr vergammelt und bedurfte Ersatz. Ein weiterer Gang zum Baumarkt war unumgänglich. Diese Gelegenheit konnte ich allerdings nutzen, um den gerade erst gekauften Verlängerungsschlauch für den Abfluss zurück zu geben. Dieser passte trotz DIN Normierung nicht. Inzwischen kenne ich zumindest die Sanitärabteilung im Baumarkt, auch wenn manche Ersatzteile in anderen Abteilungen zu finden sind - warum auch immer! Vielleicht ist dies der erste Schritt in den Baumarktgeheimbund. Es wäre sicher einfacher gewesen, eine komplette Spüle zu kaufen, aber dann hätte ich weiterhin Rückenschmerzen beim Abwaschen. |