Bund contra Zivi


Lässt man die oftmals nur vorgeschobenen Vorbehalte gegenüber Militär im Allgemeinem mal weg, so findet man immer noch genügend gute Gründe den Militärdienst zu verweigern und sich lieber im zivilen Sektor zu betätigen.
So sollte jeder Vegetarier oder Veganer den Bund konsequent meiden, da eine vegetarische Versorgung wohl in nur wenigen Standorten sichergestellt ist. Dies würde bedeuten, dass man wahrscheinlich extrem weit vom Heimatort entfernt stationiert wird. Weiterhin sehen die Bundeswehrärzte diese Art der Ernährung nicht gerne, da sie angeblich gesundheitsschädlich ist.

Wer schon während seiner Jugend Probleme in größeren Gruppen hatte und eher immer ein Außenseiter war, für den ist die Bundeswehr nur bedingt geeignet. Auch wenn das Soldatengesetz ausdrücklich die Kameradschaft fordert, so ist es wie in allen Bereichen der Gesellschaft: Der Frust und Unmut wird an den schwächsten Mitgliedern ausgelassen. Andererseits besteht während des Wehrdienstes die Möglichkeit neue Freunde zu finden, denn gerade die Anstrengungen während der Grundausbildung "schweißen" zusammen.

Auf keinen Fall sollte man die physischen und psychischen Verausgabungen während der allgemeinen Grundausbildung außer Acht lassen. So kommt man in diesen 2 Monaten im Normalfall nur an den Wochenenden nach Hause. Diese sind hauptsächlich davon gekennzeichnet, den fehlenden Schlaf der Woche nachzuholen und die größeren und kleineren Wunden zu heilen.
Die Umstellung von freiem Individualismus zum militärischen System von Befehl und Gehorsam kann ebenfalls schwerfallen. So sollten Prinzipienreiter und Individualisten die Bundeswehr ebenfalls meiden.

Der Zivildienstleistende hat einen weitaus leichteren Job. Er kann jeden Abend nach Hause fahren. Wenn er nicht gerade eine Arbeit in der Altenpflege hat, so sind gerade die körperlichen Anstrengungen ebenfalls wesentlich geringer.

Die Entlohnung bei Zivi und Bund hält sich in etwa die Waage und sollte kein Grund für die Entscheidung sein. Die Wehrdienstzeit beträgt 10 Monate mit 25 Tagen Urlaub (inklusive Quartalstage) und der Zivildienst 11 Monate mit ebenfalls etwa 1 Monat Urlaub. Wenn der 1 Monate mehr einem an der Aufnahme eines Studiums oder einer anderen Tätigkeit nach dem Zivi hindern würde, dann sollte man sich für den Bund entscheiden.

Eigentlich spricht nicht viel für die Bundeswehr. Das Leben ist dort zumindest die ersten 2 Monate wesentlich härter und man kommt wesentlich seltener nach Hause. Die Bundeswehr als solche macht zur Zeit wenig Sinn, da ihre Aufgabe eher theoretischer Natur ist. Andererseits erscheint der Zivildienst als Jobkiller im Pflegebereich auch nicht wesentlich sinnvoller zu sein.

Letztendlich kann man dem Bund eine große Sache zu Gute halten. Während der Dienstzeit lernt man viele neue Leute aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen kennen und kann den einen oder anderen neuen Freund finden!

Die Entscheidung ob Bund oder Zivi muss jeder für sich selbst treffen und hängt sehr von den persönlichen Vorlieben ab. Letztendlich stellt die Bundeswehr eine interessante Lebenserfahrung dar, die es sich lohnt mitgemacht zu haben. Aber auch ohne diese wird man mit Sicherheit gut durch das Leben kommen...
 

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letzte Änderung: 20.02.2006
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